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In einem meiner früheren Blogeinträge habe ich argumentiert, dass Politiker oft damit beschäftigt sind, Immigrationskontrollen vorzutäuschen, während sie in Wirklichkeit wenig dagegen tun können oder wollen. Kann nun gesagt werden, dass unsere Grenzen außer Kontrolle geraten sind, wie Jagdish Bhagwati es im Jahr 2003 bezeichnete? Was wissen wir tatsächlich über die Auswirkungen der Einwanderungspolitik?
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Mit einer vergleichsweise großzügigen Asylpolitik wurde Schweden in den letzten Jahren – gemessen an seiner Einwohnerzahl – zu einem Hauptzielland von Flüchtlingen innerhalb der EU. Das Wort von der „humanitären Großmacht“ machte die Runde. Ein sich zuspitzender Wohnungsmangel, die Überforderung kleinerer Gemeinden, Arbeitslosigkeit unter Neuzuwanderern und der zunehmende Einfluss der extremen Rechten zeigen nun aber Grenzen auf.
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Wieder und wieder erreichen uns Nachrichten von Flüchtlingen und Migranten, die auf nicht seetüchtigen Booten, in Frachtcontainern oder auf anderen lebensgefährlichen Wegen nach Europa versuchen zu gelangen. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich dann oft auf die „Schleuser“ oder „Menschenschmuggler“, die die Menschen auf diese Weise in die EU bringen.
Flüchtlingspolitik ist stark umstritten, doch wenigstens die Zahlen lügen nicht, oder? Staatliche Stellen beziehen sich ebenso wie NGOs auf Daten, um flüchtlingspolitische Forderungen zu untermauern. Dabei ist das Problem keinesfalls, dass Statistiken gefälscht sind, sondern wie sie interpretiert und für Argumente genutzt werden. Nicht immer ist es klar, wer eigentlich gezählt wird, was dargestellt wird und was die Bedeutung der Zahlen ist.
In der Diskussion um die Reform europäischer Flüchtlingspolitik werden oft die Sicherheit und der Schutz von Flüchtlingen angemahnt. Doch nicht immer dienen politische Forderungen tatsächlich dem Interesse von Asylsuchenden.
Die Themen Vertreibung, Zwangsmigration und Flüchtlingsschutz bleiben in Deutschland und weltweit hoch aktuell. Die Flüchtlingsforschung kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, in diesem Feld Zusammenhänge, Probleme und wenig beachtete Aspekte deutlich zu machen. Doch oft scheint die wissenschaftliche Arbeit unzugänglich und wichtige Forschungsergebnisse erreichen öffentliche Debatten und Politik nicht oder unzureichend.
Der Beitrag Neues Dissertationsprojekt – Sabrina Luimpöck: ‘Erwerbsbiografien tschetschenischer Flüchtlinge’ erschien zuerst auf Netzwerk Fluchtforschung.
Wir freuen uns sehr, als Kooperationspartner an der Tagung “Leitbild Frieden: Wege zu einer friedenslogischen Flüchtlingspolitik” beteiligt zu sein. Das Netzwerk Flüchtlingsforschung wird auf der Veranstaltung von Dr. Ulrike Krause vertreten.